Sonderpreis Erinnerungszeichen:
Kontextualisierung zur dauerhaften Erinnerung an die namentlich zu nennenden Opfer der jüdischen Gemeinde Oberlauringen
Sonderpreis Erinnerungszeichen:
Kontextualisierung zur dauerhaften Erinnerung an die namentlich zu nennenden Opfer der jüdischen Gemeinde Oberlauringen
Bildhauerische Auseinandersetzung mit einem Gefallenen Denkmal der beiden Weltkriege in Oberlauringen. Das Denkmal sollte mit einer künstlerischen Veränderung kontextualisiert, sowie um einen Erinnerungsort für die verschwundene judische Gemeinde, ergänzt werden.
Als zentrales Motiv wurde ein Relief auf dem Kriegerdenkmal identifiziert, das neben zwei menschlichen Figuren einen Baum zeigt. Der Baum kann als Symbol für eine Welt gelesen werden, in der immer wieder neue Früchte reifen, später herabfallen und vergehen. Damit steht der Baum für den Kreislauf einer Welt, in der Opferbereitschaft Teil des „göttlichen Plans“ ist. Die zentrale bildnerische Idee ist, diesen Baum nachzubauen und somit den perfiden Kreislauf zu durchbrechen. Eine Skulptur stellt einen entwurzelten, zerschnittenen und umgefallenen Baum dar. Sein herausgerissenes Wurzelwerk schirmt wie ein Bollwerk das Gefallenendenkmal ab. Die Baumkrone ist isoliert auf der anderen Straßenseite und erinnert an die 18 Gemeindemitglieder welche im Holocaust verschwanden. Zwischen beiden Objekten verläuft eine Nebenstraße mit dem dazugehörigen (alltäglichen) Verkehr.
Hingeschlagen und entwurzelt liegt er da.
Sein Wurzelwerk,
ein Bollwerk im ehrwürdigen Denkmals.
Die schwächlich beblätterte Krone - auf der anderen Straßenseite.
Dazwischen - Schnitt - verläuft die Ortsstraße mit dem alltäglichen Verkehr:
Gegenwart.
An den Straßenseiten: Stammstummel.
Die Wurzeln der Krone beraubt.
Die Krone hatte ihre Wurzeln längst verloren.
Baumkrone kahlt. 18 Blätter tragen die Namen.
