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temporäre Intervention am Reiterstandbild des Kurfürsten Friedrich Wilhelm, Schloss Charlottenburg
Kooperation mit Alina Wilkending

Das Reiterstandbild von Kurfürst Friedrich Wilhelm (1620-1688) stellt unterworfene, angekettete Menschen unter den Hufen des Kurfürsten dar. Im Rahmen der Sonderausstellung „Churfürst – Kaiser – Kolonien“, soll mit Hilfe einer temporären Intervention, das Dargestellte in Frage gestellt werden. Die Skulptur zeigt beispielhaft „koloniale Kontinuitäten“ unserer europäischen Kulturgeschichte auf. Diese Praktiken reichen bis in die Gegenwart und gehen bis ins mindestens ins 17. Jahrhundert zurück. Diese Kontinuitäten führen zum Fortbestehen von kolonialen Prozessen, Praktiken, Strukturen und anderen Facetten eines „formalen Kolonialismus“. Es gilt also Fragen zu stellen. In diesem Entwurf habe ich versucht, einen Weg aufzuzeigen, wie die Begegnung mit dem kolonialen Erbe aussehen könnte.

Diese Auseinandersetzung wird auch in der Zukunft fortbestehen. Die Aufgabe besteht also eher darin den Prozess sichtbar zu machen. Deswegen schlägt der Entwurf "Non Finitos" vor. Aus dem italienischen: "unvollendete" Werke, wobei "unvollendet" im Auge der Betrachtung liegt. Ihre Vollendung erfahren sie durch die Abstraktion in der individuellen Vorstellungskraft.

In dem Entwurf sollen individuelle Gesten der Besuchenden festgehalten und dem Reiterstandbild gegenüber gestellt werden. Freiwillige Besucher*Innen lassen sich in einer selbstgewählten, demonstrativen Haltung 3 dimensional scannen. Aus den Daten fräst eine zweite Maschine die Skulpturen. Es kann mit Blöcken aus Wellpappe gearbeitet werden. Die naturalistische Wiedergabe des gescannten Körpers steht nicht im Fokus, sondern die Geste der porträtierten Person. Die temoprären Objekte werden um das Reiterdenkmal herum aufgestellt.

Die entstehende “unfertige” Demonstration setzt ein Gegenpunkt zu der Reiterstatue und schafft Raum für einen politischen Prozess, welcher sich weiter formiert.